
'Durch Musik zur Sprache'
Musiktherapeutisches/Musikpädagogisches Konzept zur Sprachförderung
Konzeptbeschreibung
Das ganzheitliche Förderkonzept 'Durch Musik zur Sprache' hat zum Ziel, die Sprachfähigkeit von Vorschul- und Grundschulkindern durch ein niederschwelliges musiktherapeutisches Angebot zu verbessern, das vor allem die emotionalen und sozialen Hintergründe von Sprachdefiziten berücksichtigt und behandelt.
Durch eine Verbindung von pädagogischen und therapeutischen Methoden sollen Kinder Sprache als Mittel zur Erfahrung von Selbstwirksamkeit, als Mittel des Ausdrucks des Eigenen und als erweiternde Kommunikation mit anderen erfahren können. Die Brückenfunktion Musik unterstützt dabei die Kinder, zu ihrer Sprache zu finden.
Zielgruppe
Zielgruppe sind alle Vorschul- und Grundschulkinder im Alter von ca. 4 – 11 Jahren, die nicht über eine altersgemäße Sprachentwicklung verfügen bzw. Kinder, die durch einen Migrations-/Flüchtlingshintergrund besonderen Schwierigkeiten beim Spracherwerb ausgesetzt sind.
Diese Kinder sollen eine musiktherapeutische Sprachförderung erhalten, in deren Zentrum vor allem die Behandlung der emotionalen und kommunikativen Aspekte von Sprachdefiziten steht. Das Angebot versteht sich dabei nicht als Ersatz der im Rahmen z.B. der Sprachstandsfeststellung entwickelten Sprachförderangebote, sondern versteht sich als therapeutische Ergänzung der gezielten pädagogischen Sprachförderung.
Wichtig
Durch den Ausgangspunkt Musik ist dieses Förderangebot gleichermaßen für deutschsprachig aufgewachsene Kinder wie für Kinder mit Migrationshintergrund geeignet.
Methoden
Mit Hilfe des Mediums Musik und durch ein Setting, welches pädagogische wie therapeutische Erfahrungen einbezieht und je nach individuellen Erfordernissen nutzt, soll das Angebot zu einer Nachreifung beitragen, die es den Kindern ermöglicht, Sprache als etwas Eigenes und als wünschenswerten Zugewinn zu erfahren.
Durch die Übergangsqualität der musikalischen Erfahrung soll auch Sprache als Ausdrucks- und als Beziehungsmedium erfahrbar werden. Sie soll den Kindern ermöglichen, sich und das, was sie erleben, mitteilen zu können und auf Verständnis zu stoßen, von sich erzählen zu können und gehört zu werden, etwas über andere und über die Welt zu erfahren und daran teilhaben zu können. Wir erwarten, dass dadurch eine psychologisch günstigere Grundlage für die konkrete Sprach-förderungen geschaffen wird und dass die Sprachentwicklung selbst sich durch das Zusammenwirken von Musik und Sprache (Lieder, Spiele, gesungene Sprache) potenzieren lässt.
Das Besondere
Insbesondere für Kinder mit Migrationshintergrund kann das Medium Musik das Erlernen von Sprache und Kommunikation jenseits des muttersprachlichen und kulturellen Kontextes unterstützen.
Im gemeinsamen spielerischen Tun kann eine gezielte Förderung von Selbstvertrauen, Flexibilität und Achtsamkeit im Umgang miteinander stattfinden. Das gemeinsame Musizieren, insbesondere das musikalische Improvisieren, regt die Kreativität und die Phantasie an und fördert die Fähigkeit, auf sich und andere zu hören und kann zu einer verbesserten Affektregulation führen. Diese Erfahrungen werden aus dem „Proberaum Musik“ in den Alltag übertragen.